Antirepressionsplattform Koblenz Die Repression seitens des Staates gegen Aktivisti, die sich mit der Scheiße die grade in Europa abgezogen wird, nicht einfach abfinden wollen, erreicht nun auch Koblenz.
Ein junger Aktivist wurde nach einer ungenehmigten Spontandemo zu den Polizeieinsätzen im Geflüchtetenlager von Calais vor knapp 3 Jahren von der Polizei aufgegriffen. Als es Diskussionen über die Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes gab, wurde dem Aktivisten vorgeworfen einen Polizisten, der mit Nachnamen Göbel heißt, als Göbbels beleidigt zu haben.
Die Geldstrafe, die er daraufhin erhielt, sitzt er nun im Knast ab, weil er die Strafe und die Verfolgung von Aktivisten nicht akzeptieren will.
Schreibt dem Menschen Briefe!
#WirsindnichtalleEsfehlendieGefangenen
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Aktivist für 1,5 Wochen in den Knast
Ein Koblenzer Aktivist, der auf einer Spontandemonstration gegen dieRäumung des Geflüchtetenlagers in Calais einen Polizeibeamten Göbbelsgenannt haben soll, wird seine Strafe im Gefängnis absitzen.
Eine Strafe von 15 Tagessätzen war das Ergebnis eines turbulenten,zweijährigen Prozesses. Ein Polizeibeamter meinte, mit der AnspracheGöbbels beleidigt worden zu sein. Das Gericht glaubte denwidersprüchlichen Aussagen der Beamten, die zudem sowohl zugaben,bereits auf dem Weg zum Einsatz Vorbehalte gegen die linke Demo gehabtzu haben, als auch, direkt vor dem Prozess ihre Aussagen abgesprochen zuhaben.Die Strafe zu bezahlen kommt für den Aktivisten aber nicht in Frage.„Ich sehe es nicht ein, dass System welches mich einsperrt auch noch zufinanzieren“, meint er dazu. Zudem sieht er die Verurteilung alswillkommende Gelegenheit Erfahrung mit dieser Art der Unterdrückung zumachen.
Wir von der Antirepressionsplattform Koblenz sehen die Verurteilung im Kontext einer zunehmenden Kriminalisierung zivilgesellschaftlichenHandelns und sehen auch die neuen Polizeigesetze dahingehend kritisch,als das sich Polizist*innen sowieso schon tun können was sie wollen. Siewerden für Straftaten nie belangt und können vor Gericht den größtenBlödsinn erzählen. Die Gerichte geben sich dann größte Mühe, diese Aussagen als besonders Glaubwürdig darzustellen.
Es wäre ein Witz, wenn am Ende nicht zerstörte Existenzen stehen würdenund Menschen noch mehr Freiheit in diesem System genommen wird. Für unsist das Gefängnis ein Instrument der Herrschaft und hat mitGerechtigkeit oder gar Resozialisierung überhaupt nichts zu tun. Wirbegrüßen daher die Entscheidung des Aktivisten weiter widerständig zubleiben.
Der Akt sich zu wehren muss nicht mit der Verurteilung enden, sondern vielmehr kann der Kampf für eine freie Gesellschaft auch im Knastfortgeführt werden.
Morgen früh (Edit: heute, Mittwoch) wird die Freiheitsstrafe angetreten und voraussichtlich biskommende Woche Freitag andauern. Wer dem Aktivisten einen Brief schreiben will, der bekommt von uns die Adresse (mail an: antirepressionkoblenz [ätsch] riseup.net)
https://antirepressionkoblenz.noblogs.org/post/2019/05/21/aktivist-fuer-15-wochen-in-den-knast/ ... Sehen Sie mehr